Moringa Hamburg HafenCity: Start des Hochbaus für wegweisendes Projekt

Die Realisierung eines der wegweisendsten – weil nachhaltigsten – Bauvorhaben Deutschlands schreitet voran. Für ihr Pilotprojekt „Moringa Hamburg HafenCity“ hat die Moringa GmbH, ein Unternehmen der Landmarken Familie, die erfahrene Unternehmensgruppe Lupp als Bauunternehmer gewonnen. Die Arbeiten auf der Baustelle des ersten cradle-to-cradle-inspirierten Wohnhochhauses der Republik sind bereits gestartet.

Nachdem Baugruben- und Verbauarbeiten auf dem Grundstück im Quartier Elbbrücken der HafenCity abgeschlossen wurden, haben im April die Arbeiten für das Freilegen und Kappen der bereits vorhandenen Bohrpfähle und vorbereitende Maßnahmen für den Rohbau begonnen. „Für dieses Leuchtturmprojekt in Hamburg war es uns wichtig, einen erfahrenen Generalunternehmer zu finden. Umso mehr freuen wir uns, das innovative Vorhaben nun mit der Adolf Lupp GmbH & Co. KG realisieren zu können“, sagt Jochen Wismann, Leiter Baumanagement der Landmarken AG, die im Auftrag der Moringa GmbH die technische Realisierung ausführt.

Auf der Baustellenfläche am Baakenhafen, direkt am Wasser gelegen, begann Ende April der Feinaushub als vorbereitenden Maßnahme für den Rohbau. Parallel werden durch die Firma Züblin noch Restarbeiten der Tiefgründung fertiggestellt. Aktuell beginnt die Erstellung der Bodenplatte. Die Gesamtfertigstellung des Ensembles ist für 2026 geplant. „Nachhaltiges Bauen ist für unser Familienunternehmen ein wichtiges Thema“, sagt Michael Fuchs, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Lupp. „Wir freuen uns deshalb sehr, dieses wegweisende Vorzeigeprojekt für die Moringa Hamburg HafenCity errichten zu dürfen.“

Als erstes Wohngebäude, bei dem das Cradle-to-Cradle-Prinzip konsequent zur Anwendung gelangt, setzt das Moringa nicht nur auf hohe ökologische Standards, sondern insbesondere auch auf soziale Nachhaltigkeit. Aufgrund seiner bisher einzigartigen Kombination von klima- und ressourcenschonender Bauweise mit bezahlbarem Wohnen gilt das Projekt als richtungsweisend für die gesamte Branche. „Wir wollen zeigen, dass die konsequente Anwendung des Kreislaufwirtschaftsprinzips die passende Antwort für unsere Umweltprobleme und Klimaziele ist“, sagt Vanja Schneider, Geschäftsführer der Moringa GmbH. Rund 80 Prozent der Bau- und Ausstattungsmaterialien (KGR 300, DIN 276) werden sich demontieren, sortenrein trennen und wiederverwenden lassen. Diese intensive Recyclingfähigkeit ist bisher unerreicht.

Konsequent strebt Moringa – der Name stammt von dem heilsamen asiatischen Baum Moringa Oleifera – mit den Herstellern und Lieferanten Rücknahmevereinbarungen an, bei denen eine perspektivische Rücknahme mit Wiedereinsatz des gebrauchten Materials verpflichtend geregelt ist. Eine solche Vereinbarung wurde zum Beispiel bereits mit Kaldewei getroffen. Der Badhersteller verpflichtet sich, alle im Moringa eingebauten Badprodukte nach ihrem Abbau wieder zurückzunehmen und zur Weiterverwendung zu nutzen. Schon vor Baubeginn des Moringa ist damit sichergestellt, dass die Produkte – in diesem Fall Duschflächen, Waschtische und Badewannen aus Stahl-Emaille – selbst dann in den Materialkreislauf zurückfließen, wenn das Gebäude irgendwann zurückgebaut wird.

„Es ist ein wunderbares Signal, dass ein so anspruchsvolles Bauvorhaben auch in diesen schwierigen Zeiten in die Realisierung geht“, sagt Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH. „Wir haben Moringa darin gerne unterstützt, weil wir überzeugt sind, dass das Konzept sehr gut zur HafenCity passt. Rund um den Baakenhafen entsteht ein grünes, sozial gemischtes Quartier mit einem breiten Wohnungsangebot, darunter ein hoher geförderter Anteil, aber auch Vorhaben für Baugemeinschaften und besondere Gruppen. Hier ist Moringa mit seinem kreislaufwirtschaftlichen Ansatz und seinem Nutzungsmix genau richtig.“

Das ambitionierte Projekt mit rund 24.000 m² Bruttogeschossfläche bietet zahlreiche gesellschaftlich bedeutende Funktionen. Alle 192 Wohneinheiten sind Mietwohnungen, davon 83 öffentlich gefördert. Damit wird die gesetzlich vorgeschriebene Quote von 33 Prozent übererfüllt. Darüber hinaus wird das von kadawittfeldarchitektur entworfene Ensemble auch Gemeinschaftsflächen, ein modernes Co-Living-Konzept und Co-Working bieten, die von POHA House betrieben werden, einem auf nachhaltige Cospaces spezialisierten Schwesterunternehmen von Landmarken. Auch der Gastronomiebereich in der Warftebene sowie zwei separate Verkaufsflächen stellen eine sinnvolle Funktionsergänzung dar. Die fünfzügige Kita Villa Luna, die mit 80 Plätzen ein wichtiges Betreuungsangebot in der HafenCity schafft, wird das Thema Kreislaufwirtschaft sogar in ihr pädagogisches Lehrprogramm aufnehmen.

Das Moringa ist auch das erste Gebäude in der HafenCity mit einer begrünten Fassade. Insgesamt werden inklusive Dach Flächen im Umfang von 100 Prozent der bebauten Grundfläche begrünt. Das erhöht die Luftqualität, beugt Hitzeinseln vor und wirkt den Folgen der Flächenversiegelung entgegen. Zur nachhaltigen Energieversorgung wird Fernwärme aus Abwärme genutzt, Strom wird durch Photovoltaik erzeugt. Ein permanentes Energiemonitoring wird den emissionsarmen und energieeffizienten Betrieb optimieren.

Nicht zuletzt aufgrund der Kombination der klimagerechten Bauweise mit bezahlbarem Wohnraum gilt dieses Projekt als richtungsweisend für die Branche. „Ein großer Schritt für Hamburg und die HafenCity, aber auch für uns als Landmarken Familie“, sagt Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling. „Wir wollen Verantwortung übernehmen und uns nicht nur mit den Möglichkeiten des nachhaltigen und ressourcenschonenden Bauens auseinandersetzen, sondern auch konkrete Umsetzungen angehen. Von Moringa werden wir auch viel für unsere künftigen Projektentwicklungen lernen.“

Projektvisualisierung "Moringa Hafencity Hamburg" Innenhof - ©Landmarken AG
©Landmarken AG

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