Immer mehr Planer brennen für C2C

Das Prinzip Cradle-to-Cradle (C2C) fasst Fuß in der Immobilienbranche. Die Landmarken AG hat ihre C2C-Aktivitäten in eine eigene Tochtergesellschaftausgegliedert, die Moringa GmbH. Sie entwickelt das gleichnamige Wohngebäude in der Hamburger Hafencity. immobilienmanager sprach darüber mit Geschäftsführer Vanja Schneider.

"Warum können wir in Wohngebäuden nicht Leitungen auf Putz verlegen?" – Vanja Schneider, Moringa GmbH

Was ist der Grund für die Ausgliederung des C2C-Geschäfts?

Die Spezialisierung. Man kann sich nicht nebenher in dieses Thema einarbeiten und es vorantreiben. Daher habe ich für mich entschieden, meine berufliche Perspektive ausschließlich diesem Prinzip zu widmen. Das war für mich auch der Grund, meinen bisherigen Verantwortungsbereich aufzugeben und gemeinsam mit derLandmarken AG die Moringa zu gründen und aufzubauen.

Sind qualifizierte Architekten und Fachplaner zu finden?

Es gibt in zunehmendem Maße Planer, die für dieses Thema brennen.Und wir bemerken, dass sich in der jungen Szene viel tut. Schwieriger ist es bei den Ausführenden. Man darf ihnen nicht allein die Auswahl von Herstellern und Lieferanten überlassen, sondern muss die Qualitäten und Montageanleitungen sehr genau definieren.

Wie wirkt sich C2C auf die Baukosten aus?

Die erstmaligen Investitionskosten sind momentan noch höher wegen des Planungsaufwands, und auch das Bauen selbst kann teurer sein, weil wir in der Vergabe vielleicht noch etwas eingeschränkt sind. Aber in der Summe müssen C2C-Projekte nicht zwangsläufig signifikant teurer sein. Es geht auch um die Frage, ob auf gewissen technischen Komfort bewusst verzichtet werden kann und dadurch umweltschädliche Produktionsprozesse eingespart werden. Warum können wir in Wohngebäuden nicht Leitungen auf Putz verlegen? Warum müssen Bürogebäude mit außenliegendem, mechanisch betriebenem Sonnenschutz ausgestattet sein?

Welche Finanzierungsmodelle gibt es für C2C-Materialien?

Auch dabei muss die Branche umdenken. Es ergeben sich neue Möglichkeiten über Contracting oder Leasing. So würden sichAnfangsinvestitionen reduzieren lassen. Sie können heute bereits "Lichtstunden" mieten, bei denen die Lichtquelle inklusive Energie und Wartungsbedarf über einen fest definierten Zeitraum angemietet werden kann. Ein tolles Beispiel ist das Rathaus im niederländischen Venlo: Dort ist die Fassade geleast. Bei Moringa sprechen wir mit einem Aufzughersteller über ein Leasingmodell.

Wie konsequent setzen Sie das C2C-Prinzip in Hamburg um?

Es ist neu, das C2C-Prinzip auf das Wohnen zu übertragen und hier insbesondere auch auf öffentlich geförderten Wohnraum. Wir wollen zum einen ein besonders gesundes C2C-Gebäude konzeptionieren. Zum anderen setzen wir sichtbare Maßnahmen im Bereich der Biodiversitätum. Darüber hinaus werden recylingfähige und recycelteProdukte zum Einsatz kommen. Aktuell prüfen wir zum Beispiel dieVerfügbarkeit von Recyclingbeton. Bei den Planer- und Bauverträgen schließen wir den Einsatz von schadstoffreichen Materialien konsequent aus und arbeiten mit einer Negativliste, die uns unser Berater EPEA zur Verfügung gestellt hat. Das Gebäude wird das Umweltzeichen Kategorie Platin erfüllen. Dabei werden die Unterkategorien"Gesundheit" und "ökologische Baustoffe" sogar übererfüllt.

Das Gespräch führte Roswitha Loibl.

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